BfN veröffentlicht Studie zu Akzeptanzfaktoren
Befragungen untersuchen Erfahrungen mit erneuerbaren Energien vor Ort.
In einer aktuellen Publikation des Bundesamts für Naturschutz (BfN) werden die Ergebnisse dreier lokaler Akzeptanzstudien zusammengefasst und ausgewertet. Die Untersuchungen bestätigen, dass sich Anwohner*innen von Windenergieanlagen insgesamt kaum belästigt oder beeinträchtigt fühlen. Bemerkenswerterweise sind von gesundheitlichen Symptomen fast ausschließlich Personen betroffen, die bereits vor der Inbetriebnahme gegen den Bau der Anlagen gewesen waren. Insgesamt werden die jeweiligen Windenergieanlagen von einem Großteil der Befragten akzeptiert und positiv oder neutral bewertet. Positive Wechselwirkungen zwischen Naturschutzzielen und Windenergieanlagen werden kaum wahrgenommen. Die Energiewende als Ganzes wird als wünschenswert und gut – aber schlecht umgesetzt bewertet.
Als wesentliche Akzeptanzfaktoren für erneuerbare Energien vor Ort wurden die wirtschaftlichen Auswirkungen vor Ort und die persönliche Einstellung zur Energiewende herausgearbeitet. Weitere wichtige Faktoren für die Akzeptanz waren Vertrauen in planungsrelevante Personen und die wahrgenommenen Belästigungen auf Mensch und Natur. Zudem macht die Befragung deutlich: „Je positiver die Befragten die Meinung vor Ort einschätzen, desto positiver fällt auch ihre eigene aus. (…) Anwohner*innen neigen allerdings dazu, die Akzeptanz im Ort zu unterschätzen.“
Die Studien wurden im Rahmen des Forschungsprojekts „Accept – EE: Akzeptanzfördernde Faktoren erneuerbarer Energien“ gemeinsam von der Universität Halle-Wittenberg, IASS, INER, IÖW und Bosch & Partner durchgeführt und beim BfN in einer Broschüre veröffentlicht.
Weitere Informationen:
- Hübner et al. (2019): Naturverträgliche Energiewende – Akzeptanz und Erfahrungen vor Ort